Die elektrokaustische Therapie wird sehr häufig in der Dermatologie angewandt. Sie eignet sich sowohl zur intraoperativen Blutstillung als auch zur Abtragung oberflächlicher Hauttumoren, wie z.B. Condylomata acuminata (Feigwarzen), Fibromen oder Angiomen.
Ebenfalls eingesetzt werden kann dieses Verfahren zur Behandlung vaskulärer Läsionen, z.B. Spider naevi oder Teleangiektasien (Besenreiser). Hierbei wird das Gefäß exprimiert und die zentrale Austrittsstelle kurz touchiert. Bei kleinen Gefäßen kann eine sehr gute Verödung erfolgen, die jedoch zentral oftmals eine hypopigmentierte Macula (im Sinne einer kleinen Narbe) zurücklässt.
Die Elektrokaustik findet darüber hinaus Anwendung bei der permanenten Haarentfernung. Hierbei wird der Nadelaufsatz des Schwachstromgerätes bis zur Haarwurzel vorgeschoben und die Haarwurzel durch die entstehende Hitze oder elektrochemische Reaktionen zerstört. Nachteile sind häufige Entzündungsreaktionen und Narbenbildung. Für diese Indikation ist eine Laserepilation die bessere Alternative.
Prinzip:
Zur Behandlung werden Hochfrequenzstromgeräte eingesetzt, an deren Spitze eine kleine Nadel, Schlinge oder Kugel angebracht werden kann. Durch die per Strom erzeugte Hitze kommt es entweder zur Koagulation und Blutstillung oder zur Hitzeablation (Verdampfung) des touchierten Gewebes.
Vorteile dieser Behandlung sind eine einfache Durchführung, unmittelbare Blutstillung bei Abtragung sowie Hitzeinaktivierung von infektiösem Material (z.B. von humanen Papillomviren [HPV] bei Abtragung von Condylomata acuminata).
Nachteile: Die Behandlung ist schmerzhaft und erfordert eine lokale Anästhesie. Durch die Gewebeabtragung mittels Hitze und vor allem bei unsachgemäßer Anwendung, (z.B. zu langen Kontakten, zu tiefer Abtragung) kann es zur Entstehung unschöner Narben kommen.